Zitat Zitat von juls Beitrag anzeigen
ich glaub, ich hab schon mal drüber geschrieben: meine hinterhof-akustik. ich muss dann oft an hitchcock denken. gerade eben pfeift ein mann den bolero. jeden 2ten bis 3ten tag übt ein bariton seine opern, und ein mezzospran irgendwelche musicals. kinder heulen, lachen, brüllen, kloppen mit 'nem löffel auf'm topp rum, eltern schimpfen, beruhigen, rufen zum mittagstisch. geschirr klappert, in den wg-küchen wird palavert und geflachst. eine ganz besondere stimme höre ich am meisten, sie lacht hysterisch, es kippt fast ins weinen um, ich will dann immer ein paar tranquilizer rüberwerfen. 5 verschiedene telefone und klingeltöne. am liebsten habe ich das oldschool-festnetz-modell, irgendjemand besitzt noch so ein ganz altes teil mit drehscheibe.

haha, ganz zu schweigen vom toiletten-lüftungs-schacht. kinder-toiletten-training: "wieviel aus so einem kleinen mann rauskommt! gut machst du das! du kannst ja schon ganz alleine auf's klo gehen! " -und das kind gluckst vergnügt.

genau das meine ich: Horror für mich.
ich verstehe den Reiz - Hitchcock und so, Bariton. das kann ich schon nachvollziehen... für dich, Juls, ist das wahrscheinlich genau das richtige: für die "Schauspielerin" (doch noch ein bisschen, oder?) in dir. aber für mich ist sowas gar nix. deswegen wollte ich auch weg aus "der Stadt": dauernd die Präsenz von anderen Leuten .. man will das doch gar nicht immer so genau mitkriegen. ich fühl mich durch sowas total eingegrenzt. ich mag da jetzt nicht so miesepetrig misanthropisch .. aber man will sich ja auch mal umziehen. schlafen. dösen.- muss sich mal konzentrieren. z.B. man selber morgenmufflig - und dann fremde gute Laune.. Bolero. argh.
im Urlaub, absehbar - ja. dann auch gern mal "rein", Geschichten erleben.
aber immer?
mich würde das bekloppt machen. aber ich weiß du magst sowas. haha. kommt vielleicht auch immer drauf an, wie man das gewohnt ist.