- Die Zeit: "Best of Radiohead: Das neunte Album der englischen Popband gleitet rückwärts durch ihre wichtigsten Schaffensphasen. Es ist das Protokoll einer Selbstauflösung."
Whaaaaat ?! Aber nur, wenn Amnesiac das erste Album war.
Ansonsten ist es ja eigentlich sehr üblich, dass alteingesessene Bands irgendwann sagen "Wir müssen nichts mehr beweisen; lasst uns einfach Musik machen.", aber gerade das Mondschwimmbecken klingt noch immer so, als wöllten Radiohead deutlich mehr. Sie erfinden vielleicht nicht das Rad neu, aber da ist noch immer der künstlerische Anspruch, die Lust zur Raffinesse und zum Experiment. Vielleicht manchmal sogar zu viel. True Love Waits klingt mit der neuen Melodie eher nach Remix, als nach Studioversion. Und auch Identikit kann man, im Vergleich mit der drei Jahre alten, mainstreamigeren Liveversion unter Radiohead.remix abheften, sowie "Atoms for Peace Reloaded", womit es für mich dann auch der schwächste Track ist. Burn the Witch stand ja auch schon 2005 auf der Tafel im Aufnahmestudio, klingt aber schon viel eher nach Studioversion - und Owen Pallett. Finde ich gut. Richtig Spaß macht mir "The Numbers" mit seinem Bass-Spiel, das für mich in Richtung Drogenmusik der 70s geht, und das fluffige "Present Tense". Der Rest ist halt Radiohead, mal ein bisschen anders, mal ein bisschen vertrauter. Das Album ist vielleicht kein neuer Monolith in der Schaffenswelt der Band, aber zumindest greifbarer als das letzte und interessanter als das vorletzte Album, damit Indikator einer aufsteigenden Form. Ich würde es spontan auf eine Stufe mit Amnesiac stellen, und wenn es wirklich etwas zu maulen gibt, dann ja eher nur, dass man mit diesen elf Liedern nun wahrscheinlich wieder die nächsten 5 Jahre verbringen darf, bis es neues Material gibt. Wenn Radiohead aller zwei Jahre ein Album herausbringen würden, wäre A Moon Shaped Pool der Knaller !