ich hab gerade ein wenig überlegt, weil ich nicht genau wusste, wo ich das überhaupt schreiben soll. aber jetzt hab' ich mich für hier entschieden, weil woanders eigentlich noch unsinniger wäre. eigentlich ganz einfach gesagt, aber gerade darum schwer. es geht um gute musik und das ist ja schon fast eine ausnahme.

zum ersten mal in diesem jahr hab ich 'was neues gehört, was mich daran erinnert hat, wie völlig bescheuert eigentlich die neuen sachen sind, die man für gut hält. ob jetzt hilotrons, m83, portishead, no age, subtle oder sowas. das soll nicht heißen, dass ich das nun, mit einem mal, alles zum kotzen finde. aber eigentlich ist das auch gar nicht das thema.

viel mehr geht es darum, dass ich wie immer zwei mal in der woche irgendwas anhöre, was auf irgendwo ne annehmbare bewertung bekommen hat (die quellen kennt ja sowieso jeder, sind auch kein geheimnis). meistens macht man sowas ja beim ersten mal 'nebenher' an. beim frühstück, fenster putzen oder so. genauso hier auch. am frühstückstisch gesessen, kaffee getrunken. dieser kaffee wurde gegen etwa halb elf am morgen getrunken. erst gegen drei in der nacht, hab ich die platte ausgeschaltet, weil ich trunken vor glück und wein eingeschlafen bin.



anders als bei vielem war es hier nicht nötig, sich die qualität einzureden. und das nachdenken über ein album fand hier nicht aus dem grunde statt, dass man eigentlich gar nicht weiß, wieso man das mögen soll, es aber gerne tun würde, weil irgendwas muss man ja hören, sondern einfach nur, weil man die ganze zeit an nichts außer an diese musik denkt. ein phänomen, das mir bei nur sehr wenigen neuerscheinungen aufgefallen ist (person pitch, turn on the bright lights, kapitulation, clap your hands say yeah! fallen mir spontan ein).

zehn songs auf nicht ganz eine halbe stunde verteilt. von den zehn sind drei instrumentalstücke. vier songs haben eine länge von unter zwei minuten. aber das ist...alles eigentlich gar nicht wichtig. beim hören ist mir einfach seit langem wieder aufgefallen, was für mich der wichtigste grund ist, warum ich musik mögen kann und das ist sehr viel wert und erklärt mir auch, wieso in rainbows einfach nicht dazugehört. ich kaufe 'women' das einfach ab. die haben spaß an dem, was sie machen oder zumindest: die wollen das genau so. das muss sich nur so und nicht anders anhören. es gibt nichts, was man besser machen könnte. das kann man jetzt mögen oder nicht. wenn nicht, nicht. aber einen vorwurf kann es nicht geben. es gibt auch partout gar keine diskussion, die um diese platte auftauchen kann oder könnte.

die struktur ist so unfassbar fan tas tisch, dass man überhaupt nicht die möglichkeit hat, irgendwie daran zu denken, mittendrin auszuschalten. das dröhnende 'cameras' als opener, nach gerade einer minute schon vorbei und gefolgt vom beat, zu dem die auf dem cover zu sehenden menschen rentnerwasserballett im freien tanzen. 'woodbine', der als song selbst überhaupt nicht funktionieren kann, macht auf einmal sinn, wenn danach 'black rice', das auf einem zwei ton riff besteht und alle herzen im sturm erobert, kommt. die zwei mitteltracks schlagen (mit zusammen nichtmal drei minuten dauer) die brücke zum übersong, zum ganzen im ganzen: shaking hands, welches ich als das neue 'skin of my yellow country teeth' bezeichnen will. hier merkt man dann, dass alles, was vorher kam, nur da war, weil dieser song noch existiert. ihm gipfelt einfach alles. 'upstairs' ist der schönste song, den modest mouse nie geschrieben und yo la tengo verschlafen haben. 'january 8th' und 'flashlights' als can homage zu sehen wäre einfach und plausibel aber genauso gelogen.

dieser 'tip' hier ist bewusst nicht reingeplärrt, sondern nach den ersten vierzig hördurchgängen von ich befürchte dreitausend, die noch in diesem jahr folgen werden, geschrieben. mich wundert ja, dass bis jetzt noch keiner ein wort über das album verloren hat.

das hier ist kein album, das sich 'nen platz in den jahres top ten verdient hat. das hat's gar nicht nötig. und ich glaube, wie die ich-maschine, werde ich dieses album nie in einer liste erwähnen.