ich habe 'his girl friday' von howard hawks gesehen und habe sehr laut gelacht.


bei inland empire bin ich mir inzwischen fast sicher, dass ich ihn nicht auf einem bildschirm sehen will. das macht zwar jegliche weiteren gedanken sehr schwierig aber mir hat das gereicht. mich hat das umgehauen.
ein paar sachen fallen mir noch ein: ich fange direkt mal mit der 'hasen'geschichte an. ich habe von jedem, mit dem ich über den film gesprochen habe, gesagt bekommen, dass die hasen gruselig sind, dass sie einem angst machen. das wirft die frage auf, wieso das angst macht. lynch gibt tieren menschliche eigenschaften. das ist etwas, was wir den ganzen tag (seit nickelodeon wirklich 24/7) beobachten können. wir schauen daran vorbei, weil es 'normal' ist. die frage wird also noch schwieriger: wieso haben wir angst vor 'menschlichen tieren', wenn wir doch daran gewöhnt sind? die antwort daraufi gibt lynch nicht, aber als konsens kann man durchaus sehen, dass bestimmte dinge, die unsere urängste angreifen, es immer tun werden und wir uns das nicht 'abgewöhnen' können.

dann wären da die verschiedenen erzählebenen. jemand spielt in einem film eine figur, die in einem film eine figur spielen soll, die beim ersten drehversuch starb. die rolle in der rolle. es gibt eine szene, da liegt laura am straßenrand und 'stirbt', dann kommt von oben ein mikrofon rein und es ist klar, dass das zum dreh gehörte. inwiefern ist also ihre vorgängerin wirklich 'gestorben'? wenn man den film an dieser stelle beendet hätte, wäre laura eben tot. sie wäre tot, weil lynch uns nicht gezeigt hat, dass es nur die rolle in der rolle war. was lynch hier demonstriert, ist von unschätzbarem wert: wir glauben den bildern. wir glauben ihnen nicht aus naivität oder unlust sie zu hinterfragen. wir glauben ihnen, weil sie alles sind, was wir haben. ein gespräch über einen film, der den film nicht als basis hat, ist unnütz und unergiebig.

es geht lynch, meiner meinung nach, nie darum, dass jemand die handlungsstränge auseinanderklamüsiert, sie analysiert usw. es geht ihm viel mehr um...um generelle sachen (und DA trifft er sich nämlich jetzt mit tarkowskij) und beobachtungen. die opernszene in md zeigt doch durch einen einfachen trick das wahre gesicht des films: egal wieviel technischer heckmeck gemacht wird, egal wie echt alles aussieht, es ist nicht echt, es ist zauberei, ein jahrmarktsspaß.

ich habe jetzt nicht großartig recherchiert und auch seit inland empire keinen lynch mehr gesehen, darum erscheint das hier eher lückenhaft und stichwortartig. aber das sind so sachen, die mir an lynch sehr gut gefallen, die ihn für mich besonders machen. dass die bilder großartig sind, er technisch unheimlich was auf dem kasten hat usw....das weiß hier jeder und kann eigentlich auch niemand in frage stellen. dass man sich gegen seine filme stützt und sie 'langweilig' findet, kann ich nachvollziehen. aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass man noch nicht zu ihm durchgedrungen ist. das heißt...wenn ich einen film schaue, stelle ich mir permanent selbst fragen. wenn ich eine antwort bekomme, ist das für mich ein zeichen dafür, dass der film 'funktioniert'. und je nachdem ist es so, dass ich, wenn ich keine antworten auf anhieb bekomme, andere fragen stelle, um auf die antwort zur ersten kommen zu können. die frage 'welche handlungsstränge...ist das jetzt vor oder nachher blabla' ist einfach nicht von belang. zumindest hielt ich das suchen der antwort immer für ein müßiges unterfangen.