klaus, liebelein, du glaubst doch nicht im ernst, dass man sich bei uns mit bresson oder haneke beschäftigt, oder? nein, das interessiert hier keinen.
bresson hat in einem interview, das etwa zur zeit der veröffentlichung von une femme douce gehalten wurde von einem journalisten die frage gestellt bekommen, wieso es in seinen filmen unmöglich scheint einmal die symphathie-/hauptfigur überleben zu lassen (mouchette, balthazar, dominique,...). bresson antwortete in etwa so: 'glück darf das leiden und den schmerz niemals schänden'. daraufhin wurde der kanon laut, bressons filme seien von einer negativen grundstimmung, einem pessimismus geprägt, der es schlimmstenfalls sogar unmöglich - mindestens aber unerträglich und unbequem - macht sich die filme anzusehen. da sagte bresson eben, dass man pessimismus nicht mit klarheit verwechseln darf. haneke nimmt das ja nur auf. haneke selbst sagt bei jeder (!) gelegenheit, wie sehr sein werk mit dem von bresson zusammenhängt, wie sehr er ihn verehrt und bewundert. es gibt auch einen aufsatz über die gemeinsamkeiten, oder eher: über die unterschiede in beiden werken. das ist interessant.
was mir selbst aufgefallen ist: une femme douce beginnt mit einer autofahrt, genauso wie 71 fragmente einer chronologie des zufalls. des weiteren gibt es in bressons werk einen fernseher, der ein autorennen zeigt, wie in funny games. ich weiß nur nicht, ob das eine anekdote, ein augenzwinkern sein soll, oder wirklich etwas grundlegendes in der ästhetik beider regisseure zu suchen hat. aber keine sorge, das sag ich dir irgendwann mal.