amateur, 1994, hal hartley.

dass es in diesem film um vergessen, vergebung und erinnerung geht, halte ich nur für das gerüst. das fleisch wird dem ganzen durch die ständige thematik der veränderung gegeben. alle vier hauptfiguren haben sich und ihr leben in eine andere richtung gelenkt, bzw. wollen sie das oder es wurde für sie gemacht. dass dass zu der natürlichsten frage führt 'wer bin ich?', kann am ende nur so beantwortet werden wie isabella es beantwortet. ehrlich und voller wehmut.

gezeigt wird das leben in einer welt aus gewalt, missbrauch, geld und einsamkeit. und es ist kein zufall, dass dort die religion in's spiel kommt, wo es am interessantesten wird. wenn thomas isabella fragt: 'das verstehe ich nicht, was soll das heißen?' und sie lediglich mit einem 'ich weiß es' antwortet. wir wissen es manchmal. es ist dann aber das andere wissen, was thomas anbelangt. alle wissen über ihn und seine vergangenheit. und das letzte, was er hört und in erfahrung bringt, ist sein name.

nicht zuletzt wegen der musik und einer, für mein empfinden, sehr liebevolle kamera, die weder beschönigt, noch dramatisiert und trotzdem im höchsten grade menschlich wirkt, wird das sehen von 'amateur' zu einer tour de force.

wenn ihr die möglichkeit habt, schaut ihn euch an.