Zitat Zitat von Kid A Beitrag anzeigen
Als Band in der Größenordnung ist ein Veröffentlichungs-Rhytmus von 4 Jahren doch durchaus im Bereich des normalen und vetretbaren. Man darf auch nicht vergessen das sie dazwischen immer wieder einzelne Songs veröffentlicht haben. Nach "In Rainbows" These are my twisted words und Harry Patch, nach "King of the Limbs" Supercollider, Butcher, Staircase und Daily Mail. Teilweise wurden diese Songs sogar verschenkt (um mal dein Argument bezüglich "gehobene Klasse" zu entkräften)
Daneben gibts ja dann auch noch die Solosachen von Thom York, Johnny Greenwood und Phil Selway. Letztere entfernen sich natürlich musikalisch stark von der Hauptband, aber gerade Thom Yorke dürfte doch auch Solo (fast) jedem Radiohead-Fan zusagen.
Vor allem ergibt sich für mich nicht aus deiner Argumentation warum Radiohead immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abdriften.
Das ist schon richtig, einen Output von jährlichen Alben kann man nicht erwarten, selbst "The Coral" haben dies quasi aufgegeben.
Und auch andere "Superstars" der Volksmusik bekommen das nicht mehr hin, so U2, die Stones, uvm. Das ist wohl auch nicht möglich, ohne sich zu verausgaben.
Ich meine Prince hat seit den späten 70en etwa 30 Alben veröffentlicht, inklusive Soundtracks, der hatte einen kreativen Output der seines gleichen sucht, und er hat auch viel experimentiert.
Die Stones haben von 1964 bis zu Beginn der 80er fast 25 Alben veröffentlicht, in den 60en auch mehrere pro Jahr.
Die Stone Roses dagegen haben es genau genommen zu 2 relevanten Alben geschafft und sich dabei 2 mal aufgelöst. Also kann das alles kein Gradmesser mehr sein.
The Coral, die im Grunde genommen nichts Weltbewegendes machen, haben in 6 Jahren ich denke an die 80 Songs veröffentlicht, das ist doch ein Output, und der hat auch noch Spaß gemacht.

Dennoch reicht mir das bei Rh nicht, auch wenn es andere VÖs gab, gerade die Thom Yorke Solosachen sind ja ganz erquickend.
Und ja, es wurden manche Sachen verschenkt, das ist toll. Aber auf der anderen Seite der IR-Video-Mitschnitt nur für iTunes-User, das ist elitär. Eben wie das ganze Apple-Gedöns, das mehr Lifestyle als Technik für viel Geld bietet (ich weiß, auch ein Vorurteil, und Bill ist nicht besser). Jetzt ist es nicht so, dass ich mir das nicht leisten könnte, nein, ich will es mir nicht leisten, weil ich mich da nicht drum kümmeren will.
Ich habe für Rh viel Geld liegen lassen die letzten Jahre, und dafür gab es vielleicht 20 Songs in verschiedenen Versionen. Ich gehe aber auch für mein Leben gern in einen anfassbaren CD-Laden, hör hier und da mal rein und geh mit was in der Hand wieder raus. Das ist normal (für mich) und das bietet mir Radiohead nicht mehr. TY Soloalbum ist doch auch ohne Bimborium auf den Markt gekommen, als anfassbare CD. Rh lassen erstmal für viel Geld die Katze im Sack bestellen, mit viel Material, aber letzten Endes doch nur eine kurze Platte, mehrfach verwurstet auf Alu und auf Vinyl. Das erinnert mich an U2s Special-Editions, die für viel Geld inkl. Bonos Sonnenbrille zu kaufen sind.
Selbst Kula Shakers "Pilgrims Progress" hab ich noch im MM bekommen, womit ich nicht gerechnet hatte, ebenso die letzte Pavlovs Dog, die ist mir da auch überraschend über den Weg gelaufen.
Gut, bestellt habe ich die Rh-Sachen alle, und auch so dass ich alles rechtzeitig hatte, egal was es war. Aber das bröckelt derzeit, ganz einfach weil in dem Paket nicht das drin ist, was drauf steht.
Musikalisch ist das alles noch toll, keine Frage, aber das Erwachen, das ich bei OKC hatte, und bei Kid A/ Amnesiac nochmal spüren konnte, verschwindet. Radiohead haben einmal Musik gemacht, und andere sind gefolgt. Heute machen andere Musik und Radiohead folgen, dafür gibt es das Material eben nicht für alle.

Das ist elitär und in der Folge bedeutungslos. Ich denke nicht, dass die letzten 3 Platten eine tragende Rolle in der Pop/Rocksonstwie-Musikgeschichte spielen werden. Müssen sie auch nicht.
Ich hör mirs dennoch gern an.