Zum Thema "Videotape fällt ab": Als ich das auf dem Album zum ersten Mal hörte, war ich auch enttäuscht. Aber ich glaube inzwischen, daß Radiohead bewußt den Song wieder auf den Boden zurück geholt haben, um die Wirkung einer auf Magnetband gebannten Realität nicht mit der Live-Realität gleichzusetzen. Würde man ein Lied über eine Hochzeit singen, dann müßte das ja auch größer klingen, als wenn man ein Lied singt über ein Videoband, auf dem die Hochzeit aufgenommen wurde.
Und inzwischen mag ich auch die etwas gewöhnsbedürftigen Drums, die dann wohl das rhythmische Stolpern der Kassette im Videorekorder darstellen sollen.

Thema Abmischen: Hat mich beim ersten Mal Hören auch ziemlich enttäuscht. Das Album klingt ja teilweise so, als wäre es in irgendeinem kleinen Hinterhofstudio aufgenommen. Keine Ahnung, ob das an ihrem künstlichen Kopf liegt, den sie da zur Aufnahme benutzt haben, aber HTTT und Konsorten hatten auf jeden Fall mehr Volumen, wie auch eine bessere Instrument-Aufteilung. Das Schlagzeug ist ja auf IR z.B. immer sehr mittig positioniert und klingt mir viel zu trocken. Da haut man doch eigentlich immer noch ein bißchen Reverb und Stereoeffekt rein...
Aber scheinbar soll In Rainbows auch eine etwas privatere Atmosphäre vermitteln. Intimität statt Konzernhalle. Radiohead sitzen bei mir in der Küche und spielen für mich. Ist zumindest so mein Eindruck.

Thema MP3-Konvertierung: Alles unter 192er Qualität kann man eigentlich problemlos als MP3 identifizieren, auch ohne das Original zu kennen. Da ist dann eben so ein häßliches, hochfrequentes Zicheln zu hören (z.B. am Anfang von All I Need), und allgemein klingt es etwas dumpf. Aber zumindest dagegen gibt es ja WinAmp-Plugins wie Jammix oder DFX.